DMT 2008

Severe


Freitag, 25. Juli 2008, 10:15 Uhr MEZ
Tarlanceth, Colophonius und ich steigen in die silberne Kutsche, welche von einigen unsichtbaren Pferden gezogen wird und dann geht es los. Noch ein letzter Blick zurück zur altbekannten Heimat, dann wird auch ihr der Rücken zugekehrt und wir machen uns auf die Reise in die bisher unbekannte Welt der nichtmagischen Menschen, fortan "Muggel" genannt. Und damit wir uns an diese teilweise doch sehr fragwürdige Welt der Muggel einlassen können, machten wir schon zu Beginn unserer Reise Bekanntschaft mit "Lisa". Lisa sollte uns sicher durch den dichten Verkehr bis zu unserem Ziel, dem Brunnenhaus führen. Doch schon gab es das erste Problem. Die freundliche Dame, die uns den Weg weisen sollte, kannte das Brunnenhaus nicht. Aber erst einmal mussten wir ja auch nur die ungefähre Richtung wissen und wählten die Burg Ludwigstein als vorläufiges Ziel. Die Zeit verging wie im Flug, doch auf einmal fanden wir uns in einem kleinen Dörfchen wieder, dessen Straßen Lisa auch nicht mehr kannte. Aber wir gaben nicht auf. Und nach wenigen Minuten fanden wir auch ohne Lisas Hilfe zurück auf die Hauptstraße und erreichten kurz darauf die Burg. Eigentlich hätten wir bis dahin auch das Brunnenhaus sehen sollen, nur hat Lisa scheinbar diese Angewohnheit uns nicht richtig führen zu wollen, so dass wir eine andere Straße genommen hatten und nicht an dem Haus vorbeigekommen sind, welches man eigentlich von der Straße aus sehen sollte. Wir fuhren die Straße hoch und runter und dann trafen wir auf Xaros Xerxes Holaya und Louis de Lioncourt (sowie Johanna, Emilia und Lùthien, welche wir aber nicht auf den ersten Blick sahen) und zeigten uns den Weg. Während diese mit ihrer Kutsche zur Burg fuhren, um den Schlüssel zu holen, erreichten wir das Brunnenhaus und sahen uns die Umgebung schon einmal an. Noch waren wir schließlich alleine und konnten die Ruhe genießen.

Freitag, 25. Juli 2008, 13:02 Uhr MEZ
Da denkt man sich einmal, man kann das Wochenende genießen ohne von irgendwelchen Malkavianern verfolgt zu werden, da finden wir einen silbernen Löffel und einen orangefarbenen Tischtennisball, welche Artax zugeschrieben wurden. Und auch wenn er sich nicht gezeigt hat, lag doch hin und wieder ein Hauch des Wahnsinns über uns.

Freitag, 25. Juli 2008, 13:56 Uhr MEZ
Inzwischen waren wir nicht mehr alleine und Eruhena, Hirion, Illyria, Bella, Lùthien, Louis, Xaros, Emilia und Johanna hatten sich zu uns gesellt. Während Louis und Xaros sich auf die Suche machten und Verpflegung für die nächsten Tage besorgten, machte sich der Rest daran, den Gemeinschaftsraum zu schmücken. Hirion und ich entfernten uns dann auch von ihnen und gingen in den Wald um Feuerholz zu suchen, welches wir auch reichlich fanden, so dass der erste Abend gerettet war. Doch bis zum Abend sollte es noch etwas dauern.

Freitag, 25. Juli 2008, 15:15 Uhr MEZ
Louis und Xaros kehrten zurück und wir bildeten eine Kette, die die Lebensmittel wie von magischer Hand von der Kutsche in die Küche beförderte. Und selbst die Kleinen unterstützten uns dabei tatkräftig. Anschließend teilte Xaros alle ein und setzte sich selbst in den Flur, den Versammlungsort für alle, die nicht wissen, was sie machen sollten, und sah den anderen beim arbeiten zu. Aber was will man schon von einem Malus erwarten? Sie sind ja schließlich bekannt dafür, dass sie andere ausnutzen. Und dabei machen sie noch nicht einmal vor denen Halt, die sie angeblich lieben. Irgendwann um diese Zeit müssen dann auch Sto und Yesna eingetroffen sein, zwei meiner Schützlinge, die aber bewiesen haben, dass sie auch ganz gut alleine überleben können und Pfeil und Bogen perfekt beherrschen.

Freitag, 25. Juli 2008, 16:11 Uhr MEZ
Mit mehr als einer Stunde Verspätung eröffnete Louis de Lioncourt schließlich offiziell das erste Dol Morgul Treffen. Nach einigen Worten übergab Louis Xaros das Zepter, der uns auch sofort dazu aufforderte, Zettelchen zu suchen. Von einem Zettelchen liefen wir weiter zum nächsten und erfüllten niveaulose Aufgaben, deren Aufgabenstellung man einem Malus eigentlich nicht zutrauen würde. Aber wahrscheinlich sollte das nur zu seiner Belustigung dienen, wenn alle einmal um einen Baumstamm laufen und schließlich auch darüber gehen sollten. Während einige sich aufopferten und dieser Aufgabe hingaben, hielt ich mich dezent zurück und gehörte auch zu dem Teil, welcher das Ziel nicht erreichte, da wir von der bösen Malus Tarla in die falsche Richtung geführt wurden. Genauer gesagt müsste man eigentlich sagen, dass wir diese Richtung aus dem zum Teil grammatikalisch grottenschlechten Beschreibungen entnommen haben. Xaros blieb jedoch stehen und führte den anderen Teil der Gruppe zum eigentlichen Ziel, womit er scheinbar als Wissender geholfen hat und somit dem Großteil der Malusse zu Punkten verholfen hat. Ich erwähne an dieser Stelle nicht, dass es nach einem parteiischen Punkteverteiler aussieht.

Freitag, 25. Juli 2008, 16:56 Uhr MEZ
Erschöpft von der langen Suche (welche großzügig gerechnet zehn Minuten dauerte), durften wir uns im Gemeinschaftsraum niederlassen, wo wir von Geschenken überhäuft wurden. Jeder Schüler und Lehrer, aber auch die freie Dunkelmuse erhielten eine Feder, ein Heft, eine Tasse und eine Anstecknadel. Bella und ich entschieden uns jedoch nach kurzem Überlegen unsere Hefte zu tauschen, da sie sich mehr für lila und ich mich mehr für orange begeistern konnte. Und dann konnten wir uns stärken, mit Brötchen, Wurst, Käse und Gemüse. Währenddessen lernte man sich im Gemeinschaftsraum, in welchem schmucktechnisch die Malus-Farben überwogen, auch näher kennen lernten. Zugunsten der Malusse kann man jedoch sagen, dass auch Rot- und Blautöne vorhanden waren (wenn auch nicht die Hausfarben) und die Wände in einem Gelbton gestrichen waren, sodass Agrippa schließlich doch noch vertreten war.

Freitag, 25. Juli 2008, 18:12 Uhr MEZ
Natürlich sollten wir auf unserem ersten Treffen auch Punkte sammeln. Doch was macht man, wenn man kleine, glitzernde Steinchen bekommt, sie aber nicht sicher verwahren kann? Richtig, man setzt sich um die Feuerstelle, nimmt eine Schüssel, ein großes Stück Leder, ein Lederband, eine Schere, ein Brett, einen Stein und ein seltsames Loch-mach-Ding von Hirion. Nicht zu vergessen eine Tarla, die zu viel Energie hat. Die Schüssel brauchte man im Grunde nicht, wenn man ein gutes Augenmaß hat. Da dies bei dem einen oder anderen Schüler jedoch nicht der Fall war, stellte sie doch eine große Hilfe dar. Man schnitt also einen Kreis mit einem Durchmesser von etwa 20 cm aus, legte diesen Fetzen Leder auf das Brett, nahm das Stäbchen von Hirion und schlug mit dem Stein darauf ein. Insbesondere die Schüler aus dem Hause Malus hatten damit sichtlich Probleme und nutzten die Energie Tarlas für sich. Aber auch der eine oder andere Tavus (zu diesem Zeitpunkt war lediglich Louis anwesend) war zu schwach um diese Aufgabe selbst zu bewältigen. Wenn man dies dann geschafft hat oder hat machen lassen, nimmt man sich ein Lederbändchen, zieht es durch die Löcher und fertig ist das Goldsäckchen.

Freitag, 25. Juli 2008, 19:37 Uhr MEZ
Für den morgigen Tage war der Bogenbau-Workshop angedacht. Doch um einen Bogen bauen zu können, braucht man auch Holz. Also teilten wir uns in zwei Gruppen, jeweils angeführt von Yesna und Sto. Ich schloss mich Sto an, und gemeinsam mit Hirion, Eru, Colo und Tarla machten wir uns auf die Suche nach brauchbarem Gehölz. Leider wählten wir den falschen Weg, gingen durch wunderschöne Kirschbäume und Unterholz und fanden lediglich einen einzigen Zweig, der sich für den Bogenbau als nützlich erwies. Mit so magerer Beute kehrten wir zurück in unser Domizil und freuten uns darüber, dass die andere Gruppe einen weitaus besseren Weg gewählt hatte. Somit konnten alle mehr oder weniger zufrieden gestellt werden und fingen an ihre Bögen zu schnitzen, damit das Holz über Nacht trocknen konnte. Die klugen Schüler stellten oder setzten sich so, dass die Rinde direkt in die Feuerstelle fiel, andere wiederum machten es sich bequem und sammelten die Rinde später ein oder ließen sie liegen, um anderen diese Arbeit zu überlassen.

Freitag, 25. Juli 2008, 21:14 Uhr MEZ
Langsam ging die Sonne unter und romantische Lagerfeuerstimmung breitete sich aus... Zumindest so ungefähr. Das Bogenholz stand an der Hauswand und sollte dort die Nacht verbringen, die Schüler wurden zum Tanz aufgefordert, oder besser gesagt, sie sollten es lernen. Es begann mit dem Branle des Rats, oder auch Rattentanz genannt. Glücklicherweise ließen sich schnell einige der Damen darauf ein die Rolle des Herrn zu übernehmen, da wir einfach unter Herrenmangel leiden. Nach kurzer Präsentation des Tanzes durch Tarla und mich durften dann auch alle anderen daran glauben und erst ohne, später dann natürlich auch mit Musik ging es: links - rechts - links - rechts - links rechts - links - rechts - und Achtung! - scheuchen - scheuchen - Rücken und stehen - scheuchen - scheuchen - Rücken und stehen - scheuchen - scheuchen - Rücken und stehen - scheuchen - scheuchen - Rücken und stehen - und wieder links - rechts - links - rechts - ... Auch wenn der Tanz zu den wohl anstrengendsten gehört, schienen alle Spaß daran zu haben. Insbesondere dann, wenn der eine links und rechts vertauscht hat. Weiter ging es dann mit einem Tanz des Adels, dem Traubentritt. Hierbei ist darauf zu achten, dass der Tanz Trauben- und nicht Taubentritt heißt, wie ein gewisser Malus (Xaros) es fälschlicherweise verstanden hat. Für diesen Tanz wurden insbesondere die Reference der Damen und die Reference der Herren geübt und ich möchte noch einmal daran erinnern, dass der Herr der Dame in die Augen sieht und seinen Blick nicht weiter nach unten schweifen lässt. Ebenso gehört es sich nicht den Daumen auf die Hand der Dame zu legen. Da dieser Tanz (wie es sich für den Adel geziemt) etwas ruhiger war, konnten die Schüler auch wieder Kraft für einen weiteren Tanz, den Tourdion, sammeln. Der Tourdion ist den meisten wohl eher als Kreistanz mit Rumgehüpfe in Erinnerung geblieben, bei dem die Dame selten mit ihrem Herrn und der Herr selten mit der Dame zufrieden ist. Im nächsten Jahr, sollte es noch Interesse an mittelalterlichen Tänzen geben, werden diese dann aufgefrischt und insbesondere der Tourdion noch verfeinert. Und da die Schüler Dol Morgul nicht so schnell klein zu bekommen sind, lernten sie auch noch den vierten Tanz, der auf dem Programm stand, den Chappeloise.

Freitag, 25. Juli 2008, 22:05 Uhr MEZ
Die Tanzstunde war gerade beendet, da fuhr eine rote Kutsche vor, deren Farbe man in der Dunkelheit der Nacht jedoch nicht erkennen konnte. Bhaal, Rico und Kristin, die letzten Nachzügler, stiegen aus und erfreuten sich ihrer Ankunft. Die beiden Herren verzogen sich in das Kinderzimmer, Kristin teilte sich mit Lùthien und mir ein Zimmer. Doch die Taschen wurden nur schnell ins Haus gebracht, die Kutsche auf den für sie vorgesehenen Platz abgestellt und dann versammelten sich alle im Gemeinschaftsraum, um das Abendmahl zu sich zu nehmen. Ungebetene Gäste statteten uns dabei einen Besuch ab und waren insbesondere von Bhaals Ketchup sehr angetan. Leider fanden die meisten der Besucher in der zähflüssigen Masse auch ihren Tod. Konnten sie der Versuchung widerstehen, drohte den Nachtschwärmern jedoch noch eine andere Gefahr, zu sehr ließen sie sich von der mondähnlichen Lampe in die Irre führen und flatterten verzweifelt um diese herum, bis sie vor Verzweiflung und Erschöpfung auf diesem Wege ihren Tod fanden.

Freitag, 25. Juli 2008, 22:58 Uhr MEZ
Die meisten Menschen schlafen um diese Uhrzeit wahrscheinlich, doch in Dol Morgul erwacht das blühende Leben. Gestärkt von der Mahlzeit warten alle gespannt auf Louis und seinen Unterricht: Lehre der Magie. Unter den strengen Augen des Meisters stellten wir ein Jish her, ein pinkes Säckchen mit allerlei Dingen. Für alle, die nicht wissen, was ein Jish ist, so soll euch gesagt sein, lest euch den Wahrsage-Unterricht der 3. Klasse einmal durch. Ich fand es gut gemacht, dass wir selbst überlegen mussten, welche Eigenschaft zu welchem Tier gehört, welche Farbe für welchen Wert steht und auch, dass wir selbst herausfinden sollten, um welche Pflanzen es sich handelte. Bhaal zeigte besonderes Interesse für die Mücken, die um die Lampe herumschwirrten und versuchte sie zu überreden in sein pinkes Säckchen zu fliegen. Diese Idee fand nach und nach Anhänger, so dass die eine oder andere Mücke ihr Leben lassen musste und nun einen Platz in einem der Jish gefunden hat.

Samstag, 26. Juli 2008, 0:18 Uhr MEZ
Der Unterricht ist vorbei und alle sitzen am Lagerfeuer, zumindest alle, die noch nicht im Bett sind. Obwohl ich eigentlich alle Spiele verabscheue, die irgendwas mit Karten zu tun haben, war ich von "Vampire in Dol Morgul" begeistert und verliebte mich auch direkt in Louis. Eigentlich sollte ich mich wohl in den Mönch ohne Peitsche verlieben, aber Amor hat wohl kein Zielwasser getrunken, so dass er daneben schoss. Aber wie auch immer, die Liebe zwischen einem Schüler (oder was auch immer Louis in der Runde war) und einem Vampir siegte. Wir spielten noch eine zweite, dritte und vielleicht auch vierte Runde, doch dann entschieden sich einige ins Bett zu gehen und versuchten zu schlafen. Doch Mücken raubten einem den letzten Nerv, abgesehen von der Hornisse im Flur und den ganzen anderen Nachtfaltern, die keine Gelegenheit ausließen uns das Gefühl zu geben, Mäuse wären in unseren Zimmern unterwegs.

Samstag, 26. Juli 2008, 10:49 Uhr MEZ
Früh am Morgen stehen die Schüler auf und erfreuen sich einer warmen Dusche, so war es zumindest gedacht. Nun, es war wohl eher später Morgen und eine Gletscherwasser-Dusche, aber so etwas schreckt Schüler Dol Morguls nicht ab und zitternd gingen sie ihrer Körperpflege nach. Wer damit fertig war, setzte sich in den Gemeinschaftsraum und füllte seinen leeren Magen mit Cornflakes (oder ähnlichem) und wer zu den Süchtigen gehörte, der konnte sich Tarla und Colo anschließen und Pen und Paper spielen. Denn ein Wochenende ohne Rollenspiel, das ist bei manchen nicht möglich. Und da half dann auch keine Ausrede, man habe ja seit Wochen nicht spielen können.

Samstag, 26. Juli 2008, 10:59 Uhr MEZ
Wie man sieht, lässt der Zeitplan keine Minute ungenutzt und sofort geht man zum nächsten Programmpunkt über: das Herstellen einer Schreibfeder. Dazu nahmen wir die weißen Federn, welche wir zu Beginn des Treffens geschenkt bekommen hatten und ein Taschenmesser, um mit diesem die Spitze in die richtige Form zu bringen. Da ich einen netten, jungen Herrn namens Bhaal neben mir sitzen hatte, ließ ich mir von ihm helfen und brauchte dann "nur" noch die Feinarbeit zu machen. Als die Feder dann fertig war, wurde sie von den strengen Augen Xaros' bewertet und erst dann durfte man sich ein Gläschen Tinte nehmen und die ersten Schreibversuche wagen. Und je nachdem, wie die Feder dann schrieb, bekam man dafür Pünktchen. Ich habe dabei gleich eine Multifunktionsfeder entworfen. Man kann mit ihr sowohl dicke als auch dünne Striche ziehen, aber auch zwei Striche nebeneinander. Und für so etwas bekommt man nur zwei von fünf Punkten!!! Ich sag es ja, Xaros liebt mich gar nicht...

Samstag, 26. Juli 2008, 12:15 Uhr MEZ
Die Federn sind fertig gestellt und die Völkerwanderung beginnt. Von der Feuerstelle ziehen wir in den Gemeinschaftsraum, um an einem Tisch sitzen zu können, denn nun stand der Kalligraphie-Workshop auf dem Plan. An dieser Stelle muss ich leider zugeben, dass ich es wohl besser hätte vorbereiten können. Aber ich denke, da es sich um das erste DMT handelt, darf so etwas noch geschehen. Während die einen ohne Vorlage arbeiteten und ein paar Zeilen zu Blatt brachten, nutzten andere die Bücher und wählten daraus eine Schrift aus.

Samstag, 26. Juli 2008, 13:12 Uhr MEZ
Nach dem Workshop hatten wir dann doch einmal etwas Freizeit. Doch es gab sechs Personen, die der Meinung sind keine Pause zu brauchen. Sto, Yesna, Hirion, Rico, Bhaal und ich zogen in den Wald, um für Rico, Bhaal und Kristin Bogenholz zu suchen und das dann auch gleich mit der Suche nach Feuerholz zu verbinden. Dieses Mal wählten wir einen anderen Weg, so dass wir fündig wurden und mit reichlich Beute (sowohl Bogen- als auch Feuerholz) zurückkamen. Da ich am Vortag keinen Bogen geschnitzt hatte und wir nun genug Holz hatten, gesellte ich mich zu den dreien und machte mich mit ihnen an die Arbeit, während die anderen Schüler sich dem Zaubertrankunterricht widmeten.

Samstag, 26. Juli 2008, 15:06 Uhr MEZ
Nun war es für Kristin, Rico und Bhaal auch an der Zeit ihr Goldsäckchen zu basteln. Und da eine Agrippa ja immer freundlich und hilfsbereit ist, leistete ich ihnen auch dabei Gesellschaft und zeigte ihnen, wie es geht. Währenddessen setzten sich auch Kleingrüppchen anderer Schüler in unsere Umgebung und bereiteten den Zaubertrank vor, der später unser Mittagessen darstellen sollte. Nun gut, Mittagessen ist vielleicht zu viel gesagt, da wir ja bereits nach 15 Uhr haben.

Samstag, 26. Juli 2008, 17:15 Uhr MEZ
Jetzt sollte es endlich zu einem Gruppenfoto kommen. Doch wo macht man ein solches Foto am besten? Richtig, in der Burg. Und bis zu dieser sind es zehn Minuten Fußweg. Abwechselnd schob einer nach dem anderen den Kinderwagen oder trug ihn auch ein paar Stufen hinauf, dann waren wir auch schon da und begegneten ein paar mehr oder weniger jungen Herren, die uns fragten, ob das Wasser wieder warm sei. Leider verstand jemand die Frage als Aussage, und antwortete mit Ja, womit in der Burg davon ausgegangen wurde, dass das Wasser wieder warm war. Wir konnten uns im Brunnenhaus jedoch vom Gegenteil überzeugen. Als wir dann auf andere Menschen trafen, teilten sich die Meinungen. Einerseits trafen uns befremdliche Blicke, andererseits waren sie interessiert. Die interessierten Blicke kamen dann jedoch von einer Gruppe von Menschen, die sich in ihrer Freizeit mit WoW auseinandersetzen. Sie halfen uns dann auch bei dem Gruppenfoto und nahmen unsere Seelenfänger in Empfang, damit jeder ein Foto mit allen haben konnte. Doch bei dem einen Foto auf der Bank blieb es nicht. Wir schritten noch eine Treppe hinauf und stellten uns auf einen Balkon, um von oben auf den Burghof hinabzusehen, und damit auch auf Kristin, die so freundlich war das Foto zu machen. Schließlich gab es noch ein drittes Foto an einem Brunnen. Und dann hatten wir eine halbe Stunde Freizeit, in der wir uns die Burg ansehen konnten, die meisten entschieden sich jedoch dazu am Brunnen sitzen zu bleiben oder sich auf eine der Raucherinseln zurückzuziehen.

Samstag, 26. Juli 2008, 18:00 Uhr MEZ
Zunächst beschenkte Xaros uns mit einem Wassereis, dann mussten wir Sport treiben. Colo und Tarla leiteten den Kampfsport-Workshop, in dem sie uns beibrachten, wie man gegen Messer und Regenschirm vorgeht, um sein eigenes Leben zu retten. Wie nicht anders zu erwarten, brauchten unsere drei starken Männer das Überlebenstraining natürlich nicht, so dass es eine reine Damenrunde war. Doch es war nicht nur informativ, sondern auch sinnvoll, da man solche Dinge im Ernstfall auch anwenden kann, gesetzt den Fall, man erinnert sich daran und kann in einer solchen Situation klar denken, um rasch zu handeln, oder auch reden.

Samstag, 26. Juli 2008, 19:37 Uhr MEZ
Unter der fachkundigen Anleitung von Sto und Yesna widmeten wir uns wieder unseren Bögen. Wir schnitzten auch den letzten Rest des Bogens weg, so dass er sich überall gleichmäßig biegen konnte, aber dennoch noch genug Halt hatte und nicht brach. Irgendwann überließ ich Tarla den Bogen, den wir uns teilten und ging mit Eru in das Schlafgemach des einzigen anwesenden Belgos', um mir die Waffen für den Waffenkunde-Unterricht anzusehen, der nach dem Bogenbau folgen sollte. Gemeinsam trugen wir die Waffen hinunter und legten sie auf eine unter Muggeln als "Isomatte" bekannte Unterlage. Während Hirion mir die Waffen genauer erklärte und einige interessierte Ohren lauschten, waren die meisten anderen noch mit ihren Bögen beschäftigt. Als dann alle fertig waren, stellten sich die Schüler in einer Reihe mit ihren Bögen auf und Sto und Yesna erklärten ihnen, wie man damit schießen sollte. Ich setzte mich vor die Waffen und wachte mit Argusaugen darüber, dass ihnen niemand zu nah kam. Sogar Hirion, der mir die Waffen lieh, wurde böse angezischt, dass er sich entfernen solle. Zufrieden mit meiner Wachsamkeit begab er sich dann zu der Feuerstelle, um das Feuer vorzubereiten.

Samstag, 26. Juli 2008, 21:00 Uhr MEZ
Nachdem alle ihr Ziel getroffen haben, oder auch nicht, versammelten wir uns um die Waffen. Und jetzt waren die Schüler gefragt, zu zeigen, was sie im Unterricht gelernt haben. Insbesondere Sto, Yesna, Rico und Bhaal zeigten sich von ihrer besten Seite und konnten einiges erklären und anführen. Hirion wäre vermutlich noch der beste gewesen, doch er hatte sich mit "Lisa" auf den Weg gemacht blauen Rauch zu holen. Nach der Theorie ging es über in die Praxis und jeder durfte einmal zu einem halben Besenstiel greifen, der ein Schwert darstellen sollte, und zunächst gegen die Lehrerin, dann auch gegen andere kämpfen. Bhaal und Rico verwechselten dabei hin und wieder Schwertkampf mit Fechtkampf, Xaros traute sich nicht gegen seine Liebste zu kämpfen, Colo gelang es fast mich in das kleine Bächlein fallen zu lassen. Und dann wurde ein Film gedreht, in dem Xaros sein Leben lassen musste, da er ein "Dach", einen Schlag von oben herab, ausführen wollte und dabei seine eigene Deckung aufgab. Natürlich trauerten wir alle um ihn, der zuvor noch dafür war alle gegen alle kämpfen zu lassen.

Samstag, 26. Juli 2008, 22:00 Uhr MEZ
Kurz durften alle zu Atem kommen und auch Xaros wurde es genehmigt von den Toten aufzuerstehen, dann ging es weiter mit dem zweiten Teil des Tanzworkshops. Eigentlich war es nur eine Wiederholung der Tänze, die wir bereits kennen gelernt haben, aber da Kristin, Rico und Bhaal am Vortag erst *nach* dem Tanzen angekommen sind, hatten wir zwei Herren mehr, so dass Herren vom Vortag nun auch die Dame tanzen konnten, was im Grunde keinen großen Unterschied macht, aber es gibt dennoch Schritte, die anders sind, ganz zu schweigen von der Reference. Obwohl die Verletzungsrate an diesem Abend größer war (ob das an den drei Neuankömmlingen lag?), hatten wir doch Spaß dabei. Aber dann kam die Schwierigkeit auf die Herren zu: Sie sollten eine Dame ihrer Wahl zum Tanz, genauer gesagt zum Chappeloise, auffordern. Doch wie machte man so etwas im Mittelalter? Und was machen die Damen? Regel Nr. 1: Eine Dame fordert nicht! Regel Nr. 2: Der Herr deutet eine Reference an und fragt "Darf ich die Dame zum Tanz auffordern?" Regel Nr. 3: Der Herr hält der Dame seine Hand hin Regel Nr. 4: Die Dame nimmt die Hand und antwortet mit einem Lächeln "Aber natürlich, mein Herr" oder aber sie lässt ihn abblitzen, was nicht die feine englische Art wäre

Sonntag, 27. Juli 2008, 0:15 Uhr MEZ
Wer hat an der Uhr gedreht, ist es schon so weit? Ist es wirklich schon so spät? Sag, wo blieb die Zeit? Wer hat an der Uhr gedreht, solln wir jetzt schon gehen? Und ich freu mich heute schon, auf ein Wiedersehn. Nein, wir gehen natürlich noch nicht, aber ein Wiedersehen wird es bestimmt irgendwann geben. Wobei es jetzt erst einmal an der Zeit war zu essen. Mitten in der Nacht. Wir setzten uns an das Feuer, bedienten uns der Stöcke, die Hirion einem der nahe stehenden Bäume abschnitt und machten Stockbrot und Stockfleisch. Zumindest so lange noch genug Glut da war. Danach holte Hirion, der sich hervorragend um unser Feuer kümmerte, einen Sack Kohle und stellte diesen wie er war in die Glut, bis der Sack in grüne Flammen aufging und die Kohle aus ihrem Gefängnis ließ. Danach konnten wir uns weiter unserem Essen widmen.

Sonntag, 27. Juli 2008, 1:02 Uhr MEZ
Es ist Nacht, es ist dunkel, man sieht nichts. Doch irgendwo in der Dunkelheit sieht man zwei Feuerkreise, die sich zu "Matti's Dance" der Streuner bewegen. Was das ist? Colo, die ihre Feuerpois mitgebracht hat und uns nun eine Feuershow liefert, mit tatkräftiger Unterstützung einiger anderer lebensmüden Schülern wie Hirion (dessen Element das Feuer zu sein scheint), Eru und Tarla. Aber wer auch immer dort in der Dunkelheit stand, man konnte sie ohnehin nicht wirklich erkennen, sondern nur die Flammen, die wie von Geisterhand geführt wurden.

Sonntag, 27. Juli 2008, sehr früher Morgen
Ein Großteil von uns war bereits im Bett, als wir nach einigen Runden "Vampire in Dol Morgul" (bei denen Bhaal mich mit in den Tod riss… und so was nennt man "Liebe") nächtlichen Besuch bekamen. Es handelte sich dabei um drei Muggel auf Fahrrädern, die das Licht am Ende des Tunnels zu sehen geglaubt haben. Da sie sichtlich dem Alkoholgenuss verfallen waren, rückten Eru und ich näher zusammen, so dass sie sich nicht zwischen uns setzen konnten und ich betete, dass Bhaal neben mir sitzen blieb, damit dort kein Platz frei wurde. Aber sie setzten sich mir gegenüber auf die andere Seite des Feuers (und Bhaal blieb auch sitzen) und nachdem sie festgestellt haben, dass Feuer heiß ist und der dritte im Bunde verstanden hat, dass wir lieber unter uns sein wollen, verließen sie uns auch wieder.

Sonntag, 27. Juli 2008, 10:49 Uhr MEZ
Xaros und Louis gehen in die letzten Vorbereitungen für die Preisverleihung und schreiben heimlich Urkunden, wobei sie nicht gestört werden wollen. Einzig und allein Eru durfte sich ihnen gefahrlos nähern, um die Urkunden mit einem Siegel offiziell zu machen. In der Zeit versuchten wir anderen im Gemeinschaftsraum eine Runde Vampire in Dol Morgul zu spielen, da jedoch immer wieder jemand aufstehen und seine Sachen packen oder sonst etwas machen musste, ereignete sich unser Vorhaben als unmöglich. Stattdessen widmeten sich dann alle nacheinander der Chronik Dol Morguls und ich möchte nicht versäumen an dieser Stelle zu erwähnen, dass man mich quasi für verrückt erklärt hat, dass ich so klein schreibe. Dabei war das doch groß... zumindest für mich.

Sonntag, 27. Juli 2008, 13:00 Uhr MEZ
Alle versammelten sich im Gemeinschaftsraum, die Schulleitung am Kopf des Tisches, um alles überblicken zu können. Nach ein paar knappen Worten seitens Louis las ich die individuell gestalteten Urkunden vor, die ganz klar aus der Feder Xaros' stammten, wenn man sie mit den Fehlern (insbesondere bezüglich der Grammatik) der Zettelchen vom Anfang vergleicht. Dennoch freuten sich alle über ihre Urkunden und kurz darauf ging es zu dem eigentlich wichtigen Teil über, dem Diamanten zählen. Mit 40 Punkten gewann Tarlanceth und erhielt ein phantastisches Buch.

Sonntag, 27. Juli 2008, 13:38 Uhr MEZ
Langsam aber sicher hieß es Koffer packen. Die Kutschen wurden wieder vor das Haus gebracht und beladen. Als erstes verließen uns Sto und Yesna, die schon viel zu früh abgeholt wurden. Danach gingen Xaros, Emilia, Johanna, Illy, Colo, Lùthien und Bella von uns. Zu diesem Zeitpunkt gab es auch wieder warmes Wasser, wie uns einer der fleißigen Helfer der Burg mitteilte. Zurück blieben Kristin, Rico und Bhaal, deren Kutsche erst einmal den kleinen Graben kennen lernte, jedoch ganz schnell und ohne Verletzte wieder zurück auf die Straße gebracht wurde, und Louis, Eru, Hirion, Tarla und ich. Doch bald trennten sich auch unsere Wege, und gemeinsam fuhren wir fünf mit Lisa Richtung Château de Lioncourt. Nachdem Lisa uns wieder einmal von der Hauptstraße weg führte und uns einen mehr oder weniger kleinen Umweg durch den Wald fahren ließ, entschieden wir uns Werner eine Chance zu geben, in der Hoffnung, dass er uns einen besseren Weg weisen würde. Der Weg war derselbe, doch die Art, mit der er uns das mitteilte, missfiel uns. Wir, vor allem aber Hirion, der die Kutsche lenkte, wollten uns nicht permanent anschreien lassen, so dass wir schließlich doch die sympathische Stimme der Lisa bevorzugten und mit ihr sicher das Ziel erreichten. Wir verabschiedeten uns von Louis, knappe zwei Stunden später dann auch von Eru und Hirion, die ihren Weg ohne Tarla, Lisa und mich fortsetzen mussten.
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